Schullager vom 26. bis 28. Juni 2013 im Muotathal

Am Mittwoch 26.06.2013 ging es los…jedoch nicht ganz so, wie wir dies alle erwartet haben.

Der unverhoffte Start brachte uns erst etwas ins Schwitzen bevor wir dann drei tolle und unvergessliche Tage im Muotathal verbringen konnten. Aber erst mal alles der Reihe nach:Am Morgen vom 26.06.2013 versammelten sich alle Schulkinder der Schule Steinerberg auf dem Schulhausplatz. Alle? Nein, nicht ganz, es lagen leider bereits 17 Kinder zu Hause krank im Bett und mussten abwarten und Tee trinken. So machten wir uns mit den restlichen 74 Kindern auf den Weg in Richtung Steinen um dort mit dem Bus ins Muotathal zu fahren. Um uns die Zeit noch etwas zu vertreiben, machten wir einen Halt auf dem Spielplatz der Sprachheilschule Steinen. Ein überraschender Anruf vom Kantonsarzt machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung. Die Masern-Krankheit sei nachgewiesen worden und wir müssen mit den Kindern unverzüglich zum Schulhaus zurückkehren. Es war nicht einfach, dies den Kindern mitzuteilen und diese hörten uns mit grossen und verständlicherweise auch tränenden Augen aufmerksam zu. Angekommen im Schulhaus setzte sich das Lehrerteam zusammen, diskutierte intensiv und entschied schliesslich, das Lager trotz reduzierter Schülerzahl (nur geimpfte Kinder dürfen mit) durchzuführen. Dies hatte die Konsequenz, innert kürzester Zeit einen Elternbrief zu verfassen, die Eltern zu kontaktieren und das Programm umzustellen. Dank dem spontanen Einsatz von Lehrpersonen und der konstruktiven Mitarbeit der Eltern konnten wir am Nachmittag mit leichter Verzögerung ins Abenteuer Muotathal starten.Im Lagerhaus angekommen, wurde das Material deponiert und die Betten bezogen. Dann ging es darum, die Gegend zu erkunden, erste Bachstauerfahrungen zu sammeln und die Feuerstelle für den Abend einzurichten. Es entstand eine kleine Arena rund um eine riesige selbstgebaute Grillstelle. Gleich im Anschluss daran, bauten die durchmischten Lagerteams (Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse) im nahegelegenen Wald ein kleines Zwergendorf für das Geländespiel am Abend. Nach diesem kreativen Teil knurrte den Kindern gewaltig der Magen. Sie mussten nicht lange auf Ihr Nachtessen warten, denn die Küchenmannschaft schaffte es, innerhalb von 15 Minuten 70 Bratwürste und Cervelats zu grillieren. Alle Kinder und Lehrpersonen setzten sich um das Feuer und genossen das Abendessen. Gestärkt durch die feine Mahlzeit ging es zurück ins Zwergendorf. Die Kinder hatten den Auftrag, kostbare Schlumpftaler von Gargamel in ihr Dorf zu schmuggeln. Hierfür mussten sie den geheimnisvollen Wald passieren ohne von den Grenzwächtern gesehen zu werden. Für die Kinder war dies eine anstrengende aber auch sehr spannende Herausforderung. Mit den geschmuggelten Schlumpftalern konnten die Kinder einen Teig für das Schlangenbrot kaufen. Nachdem das Schlangenbrot gebacken und verzehrt war, zogen sich die Kinder in die Schlafräume zurück und schliefen.Nach dem Frühstück spazierten wir vom Lagerhaus Hölloch, es liegt etwas ausserhalb Muotathals, ins Dorf. Ein Dorf-Sternlauf stand auf dem Programm. In den altersdurchmischten Lagerteams durchkreuzten die Kinder Muotathal um verschiedene Aufträge zu erfüllen. Diese Aufträge erhielten die Teams im Zentrum des Sternlaufes, in der Schulbibliothek Muotathal, welche uns freundlicherweise von der Schule Muotathal zur Verfügung gestellt worden war. Mit sichtlicher Freude und vollem Einsatz stellten die Kinder Fragen in der Gemeindekanzlei, besorgten Eier, degoustierten Würste, kauften, schrieben und versandten Postkarten, zählten Nachnamen der Bewohner des Altersheims, besuchten das Fliegerdenkmal, suchten die Kapelle beim Kloster, fragten nach typischen muotatahler Dialektworten und erfüllten verschiedene weitere Aufgaben. Ein ganz beliebter Posten war auch der Einkauf und Verzehr eines Hof – Glaces oder der Besuch bei der Konditorei Schelbert, wo es noch für jedes Kind einen „Krapfen“ auf den Weg gab. Vereinzelte Regentropfen konnten der Motivation von Kindern und Lehrern nichts anhaben, und so lernten wir an diesem Donnerstagmorgen das Dorf und einzelne Bewohner Muotathals kennen. Hungrig setzten wir uns an den Mittagstisch, wo uns das Küchenteam, welches während dem ganzen Aufenthalt hervorragende Arbeit leistete, mit Reis Kasimir verwöhnte.Für die verschieden Angebote am Nachmittag hatten sich die Kinder schon Wochen vorher eingeschrieben. Wegen der oben beschriebenen Schrumpfung der Schülerzahl musste das Lehrerteam noch kurzfristig Änderungen vornehmen. Letztlich wurden vier Angebote durchgeführt. Das garstige Wetter, Nebel und etwas Regen, setzte vor allem den zwei Gruppen, die sich im Gebiet des Pragelpasses bewegten etwas zu.Hölloch: Mit Stirnlampe, Helm und wasserfester Kleidung ausgerüstet, liess sich eine grosse Gruppe für die Arbeit der Höhlenforscher faszinieren. Obwohl wir nur einen winzigen Teil des riesigen Höhlensystems zu sehen bekamen, waren wir von den schmalen langen Durchgängen, die wir nur kriechend überwinden konnten und den mächtigen Hallen, die wir im Schein der Stirnlampe nur erahnen konnten tief beeindruckt.Pfarrer Josef Maria Gwerder: Bei einem Rundgang auf dem Pragelpass zeigte uns Josef Maria Gwerder, wo er aufgewachsen ist. Mit interessanten Erzählungen zu Natur und Menschen aus der damaligen Zeit erhielten wir einen bleibenden Eindruck über die Region und ihre Bewohner. Bei einem Zvieri auf der Alp Schwellaui tankten wir neue Kräfte. Das garstige Wetter hatte uns ziemlich zugesetzt.Bödmerenwald: Der Forstwart der Oberallmeindkorporation Schwyz erklärte uns anhand vieler spannender Details, warum man den Bödmerenwald als Urwald bezeichnen darf, und er heute als solcher geschützt wird. Wegen des unwegsamen Untergrunds aus schroffen Kalkfelsen nämlich haben die Menschen diesen Wald schon seit hunderten von Jahren nur ganz spärlich an seinen Randgebieten bewirtschaftet. Auch haben wir erfahren, dass viele unserer Gruppe aufgrund ihrer Abstammung mit 18 Jahren Korporationsbürger der Oberallmeindkorporation werden können.Huskycamp: Im Huskycamp durften wir das Gehege der Hunde nicht bloss besichtigen, wir konnten sogar hineinsteigen um die Hunde zu streicheln und an der Leine zu führen. Dafür wurden wir zuerst genau instruiert, damit wir die Hunde nicht unnötig verunsichern. Zudem erfuhren wir vieles über die Hege und Pflege und das Wesen von Huskys. So gibt es die Leithunde, die vor dem Schlitten die Gruppe aufmerksam anführen oder die Gehilfen, die in der zweiten und dritten Reihen vor allem kräftig ziehen können.Bis zum Nachtessen hatten sich alle Gruppen wieder im Lagerhaus eingefunden. Eine grosse Müdigkeit war schon zu diesem Zeitpunkt auf einigen Gesichtern ablesbar. So war es für das Lehrerteam doch sehr erstaunlich mit welch grossem Elan sich die Lagerteams auch dem Abendspiel zuwandten. Hier ging es darum die selbstgebastelte Spielfigur durch eine übergrosses „Leiterlispiel“ möglichst schnell ans Ziel zu führen. Auf dem Weg mussten die Teams verschiedene Aufgaben schnell, gut und richtig erfüllen. Fleissig wurde gewürfelt und dazwischen gesungen, Kartenhäuser gebastelt, Rätsel gelöst, Kinder auf Blachen durch Gänge getragen und vieles mehr. Wie in einem Bienenstock war ein wirres Kreuz und Quer und doch spielten alle hochmotiviert und konzentriert mit. Zum Schluss erntete das Siegerteam einen tosenden Applaus und erhielt eine süsse Überraschung.Als Ausklang des ereignisreichen Tages sangen wir im Keller des Hauses noch Lagerlieder und erzählten Witze, einige massen sich noch beim Tischfussball und viele zogen sich schon müde in den Schlafsack zurück.Die Ruhe die bald einkehrte zog sich bis in den nächsten Morgen hinein und die ganze Lagergemeinschaft musste aus dem Tiefschlaf geweckt werden, damit nach dem Frühstück auch sofort mit packen und putzen begonnen werden konnte. Nach dem speditiven Packen zeigte beim Putzen die Lehrerschaft mit Hilfe einiger freiwilliger Schüler vollen Einsatz, so dass wir um 10.00 Uhr den Bus besteigen konnten für die Heimkehr. Müdigkeit, etwas Wehmut und vor allem Glück und Zufriedenheit waren auf den Gesichtern zu lesen. Kurz vor Mittag trafen wir in Steinerberg ein, wo wir von den Eltern erwartet wurden. Unsere Erinnerung ist um unzählige, wunderbare Erlebnisse reicher. Die Schule Steinerberg konnte das Schuljahr 2012/2013 mit einem Superevent abschliessen.